Freitag, 31. August 2012

Das Deckblatt und seine Farben

Wie bereits erwähnt ist die Farbe des Deckblattes bei handgemachten Zigarren nie einheitlich. Das erschwert zwar die Arbeit des Escogedores, ist aber dafür ein Qualitätsgarant. Die unterschiedlichen Deckblattfarben reichen von Grün bis Schwarz-Braun und kommen durch die unterschiedliche Behandlung des Tabaks nach der Ernte zu Stande. Double Claro, dessen Blätter einen grünlichen Farbton besitzen, werden sehr früh geerntet und auch so schnell wie möglich getrocknet. Die sehr dunklen Deckblätter der Colorado Maduro kommen hingegen durch eine lange Reifzeit der Pflanze. Mehr zur Produktion von Zigarren erfährt man auf www.zigarre.net.

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Die meisten Pflanzen, die für die Lieferung von Deckblättern gezüchtet werden, sind verborgen unter einem gaze-ähnlichen Stoff der die Pflanzen vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen soll. Das Herkunftsland des Deckblattes lässt auch nicht immer auf die Einlagetabake der Zigarre schließen. Oft kommen Deckblätter aus den USA oder Indonesien. Die Einlage hingegen stammt meist aus Honduras, Nicaragua oder der Dominikanischen Republik. Anders ist dies bei den kubanischen Zigarren. Wo Kuba drauf steht, ist auch Kuba drin. Aus diesem Grunde sind die kubanischen Zigarren bei echten Kennern auch so beliebt.

Beim Öffnen einer neuen Zigarrenkiste, sind die Deckblätter das aller erste, was man sieht. Und das, noch bevor einem der Geruch in die Nase und der Geschmack durch den Gaumen fährt. Die Zigarren in einer frisch geöffneten Kiste sollte vom Farbton nur ganz leicht varriieren. An dieser Stelle zeigt sich das große Geschick und Können des Farbsortierers. Die Abweichungen der Nuancen, werden in der Zigarrenkiste ebenfalls noch einmal von recht nach links feinsortiert. Auch sollte das Deckblatt markellos aussehen und keine grünen Einschlüsse besitzen, die auf einen Fermentationsfehler hinweisen. Diese müssen beim Kauf nicht toleriert werden. Auch dürfen die Blattadern sich nur sehr fein auf dem Deckblatt abzeichnen.

Hauptsache es schmeckt

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Egal, welche Farbe das Deckblatt letztendlich hat, die Hauptsache ist, dass die ausgewählte Zigarre schmeckt. Schließlich ist sie ein handgefertigtes Produkt und in jeder Deckblattfarbe ein wahrer Genuss. Der Prozess der Zigarrenherstellung ist zudem ein äußerst aufwendiger und mühsamer. Die Blätter der Tabakpflanzen werden per Hand geernte und je nach ihrer Bestimmung sortiert. Anschließend werden sie zum Trocknen zu riesigen Stapeln aufgeschichtet. Dieses Stapeln müssen mehrmals – wiederum per Hand – umgeschichtet werden, damit sich die Blätter aufgrund der Hitzeentwicklung im Stapel nicht selbständig entzünden. Ein Fehler im Fermentierungsprozess könnte so die ganze Ernte eines Jahres zunichte machen. Nach circa 2-3 Monaten ist der Trocknungsprozess letztendlich abgeschlossen und die Tabakblätter können ihrer Bestimmung zugeführt werden. Die Tabakmischung wird nur von erfahrenen Zigarrenrollern zusammengestellt und zu einer perfekten Zigarre zusammengerollt. Die fertig gerollte Zigarre durchläuft anschließend noch der Farbfeinkontrolle, wo farbähnliche zusammen in einer Kiste landen. Gut verpackt kann sie dann dem Endverbraucher übergeben werden.

Der Charakter zählt...

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...und das Äußere ist nicht von Bedeutung. Diesen Spruch hört man beim Menschen sehr oft. Doch ist er nicht nur von Mensch zu Mensch übertragbar. Zigarrenkenner wissen, das Innere einer Zigarre ist das Wichtigste was es gibt und ist maßgeblich für den Geschmack. Aber auch das Äußere ist maßgeblich, schließlich ist das Deckblatt das, was man von einer Zigarre als erstes wahrnimmt. So ist nicht nur dem Kenner, sondern vor allem dem Zigarrenproduzenten der erste Eindruck ganz besonders wichtig. Auch erkennt man oft die Preiskategorie am Aussehen einer Zigarre. Günstige Zigarren werden per Pudermaschine gedreht, die auf das Deckblatt eine gleichmäßige Farbschicht auftragen. Diese verleiht allen Zigarren ein identisches Äußeres. So entsteht ein Kunstprodukt, was nicht mit einer echten Zigarre vergleichbar ist. Handgefertigte Zigarren erkennt man sofort, da sie aufgrund ihrer Natürlichkeit das Auge direkt ansprechen. Die Aufgabe eines Sortierers in der Zigarrenproduktion ist eine besonders anspruchsvolle Tätigkeit. Der Farbsortierer, der sogenannte Escogedores, muss in der Lage sein bis zu 60 unterschiedliche Farbnuancen zu unterscheiden. Zudem muss er darauf achten, dass er die Zigarren farblich passend zueinander verpackt.

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An dieser Stelle soll eine grobe Einteilung der Deckblattfarben efolgen:

a) Da gibt es zum einen das Claro Claro. Die Farbnuance des Deckblattes bewegt sich hierbei auf einer grün bis grün-braunen Ebene.
b) Die Claro: Hierbei handelt es sich, um ein blasses und sehr helles Braun.
c) Die Colorado Claro: Diese Farbnuance reicht von einem hellen bis zu einem goldbraun.
d) Colorado: An dieser Stelle handelt es sich, um einen golbrauen Ton.
e) Colorado Maduro: Das Deckblatt solcher Zigarren besticht mit einem gesättigten und dunklen Braun.
f) Maduro: An dieser Stelle wird es immer dunkler. Es handelt sich um ein dunkles und öliges Braun.
g) Osduro: Hierbei handelt es sich, um ein sattes Schwarz-Braun

Die unterschiedlichen Deckblattfarben kommen durch die individuelle Behandlung des Tabaks nach der Ernte zu Stande. An dieser Stelle erfährt man mehr über Zigarren und ihre Produktion.

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